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Unsere Alumni

Wir sind sehr stolz auf unsere Kinder. Vielen von ihnen gelingt es, ihre oft schweren Kindheitserlebnisse zu verarbeiten und ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Durch Schulabschluss, Berufsausbildung, Stabilität und Wärme, die sie bei uns erfahren haben, sind viele unserer ehemaligen Kinder heute fähig, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und die Armut, in die sie hineingeboren wurden, hinter sich zu lassen. 

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Viele unserer Kinder bleiben dem Kinderdorf und ihrer Ersatzfamilie auch nach ihrem Wegzug sehr verbunden. Sie besuchen das Kinderdorf regelmäßig und sind wichtige Vorbilder für die jüngeren Kinder. 

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Exemplarisch möchten wir hier vier Lebenswege von Kindern vorstellen, die bei uns aufgewachsen sind, heute eigenständig leben und dem Kinderdorf als Alumni weiterhin verbunden sind: 

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Sokly

Sokly wurde 1997 geboren und kam gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder im Alter von 13 Jahren zu uns, nachdem ihr Vater verstorben war und ihre Mutter die Geschwister zurückgelassen hatte, um in Malaysia Arbeit zu finden. Soklys Kindheit war geprägt von Armut und Kinderarbeit, und bis zu ihrem Eintritt bei uns hatte sie nie eine Schule besucht. Da ihre Mutter auf das zusätzliche Einkommen angewiesen war, musste Sokly sie bei verschiedenen Gelegenheitsjobs unterstützen, um die kleine Familie zu ernähren. Als die Situation unhaltbar wurde, suchte die Mutter Arbeit in Malaysia und übergab die Kinder der Obhut einer Schwester in der Provinz. Doch die Lebensumstände dort waren so elend, dass die Geschwister hungerten und schließlich die lokalen Behörden eingreifen mussten. Die Kinderhilfe Kambodscha erfuhr von der schwierigen Lage und leitete sofort den vorgeschriebenen Prozess ein, um Sokly und ihren Bruder in unser Kinderdorf zu holen. Sokly wurde mit ihren 13 Jahren in die 2. Klasse eingeschult. Sie war überglücklich, zum ersten Mal eine Schuluniform zu tragen. Sowohl im Kinderdorf als auch in der Schule fand sie schnell Freunde und entwickelte sich zu einer fleißigen Schülerin.

 

Bereits im Schuljahr 2015/16 schloss sie die 9. Klasse ab und bestand die Aufnahmeprüfung bei Don Bosco. Im Oktober 2016 begann sie ihre Ausbildung im Bereich „Food and Hospitality Service“. Damals sagte sie: „Mein Traum, eines Tages Köchin zu werden, wird gerade wahr. Ohne die Kinderhilfe Kambodscha mag ich mir nicht vorstellen, wie mein Leben heute aussehen würde, und mein Traum wäre unerreichbar geblieben."

Heute arbeitet Sokly als Köchin und lebt ein selbstbestimmtes Leben.  

Bora

Bora wurde 1995 in der Provinz Mondulkiri als drittes von sechs Kindern geboren. Sein Vater arbeitete als Wachmann, während seine Mutter sich zu Hause um die Kinder kümmerte. Doch das Gehalt des Vaters reichte nicht aus, um die Familie zu versorgen, und die Situation wurde durch den zunehmenden Alkoholkonsum des Vaters immer schwieriger. Der Alltag von Bora und seiner Mutter war geprägt von häuslicher Gewalt und Hunger. Auf Bitten der Mutter griffen die kambodschanischen Behörden schließlich ein und Bora und drei seiner jüngeren Geschwister fanden 2010 im Kinderdorf ein sicheres Zuhause. 

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Bora lebte sich schnell ein und wurde ein fleißiger Schüler. Nach der 9. Klasse begann er eine Ausbildung im Bereich Grafikdesign und Druck bei Don Bosco und wohnte währenddessen weiterhin im Kinderdorf der Kinderhilfe Kambodscha.

 

Nach der Ausbildung machte er ein Praktikum bei einem Unternehmen, das ihm später eine Vollzeitstelle anbot. 2015 verließ er das Kinderdorf, zog in eine eigene Wohnung und führt seitdem ein selbstständiges Leben

Tola

Tola wurde 2001 in der Provinz Kampong Cham in eine sehr arme Familie hineingeboren. Er hat zwei jüngere Schwestern, und die Kindheit der Geschwister war von ständigem Hunger geprägt, da die Eltern ohne feste Arbeit und nur durch Gelegenheitsjobs versuchten, das Überleben der Familie zu sichern. Als auch diese Möglichkeiten versiegten, zog die Familie in die Provinz Rattanakiri in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Doch 2008 erkrankte Tolas Mutter plötzlich schwer und verstarb kurz darauf. Tolas Vater fühlte sich mit der alleinigen Verantwortung überfordert und verließ die Familie.  

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Zunächst kümmerten sich die Großeltern um die drei Kinder, doch bald darauf erreichte sie die Nachricht vom Tod des Vaters. Die Großeltern waren mit den schwierigen Lebensumständen überfordert und wussten nicht, wie sie die drei Vollwaisen langfristig versorgen sollten. Schließlich baten sie die lokalen Behörden um Hilfe. Diese erkannten die Dringlichkeit der Lage und wandten sich an die Kinderhilfe Kambodscha, wo die drei Geschwister im August 2008 aufgenommen wurden. Tola freute sich, endlich eine Schule besuchen zu können.

 

Er schloss die Schule im Jahr 2017/18 ab und machte eine Ausbildung zum Koch, die er nach zwei Jahren erfolgreich beendete. Heute lebt und arbeitet er in der Hauptstadt als selbstständiger junger Erwachsener. 

Mao

Mao wurde 1999 in Phnom Penh als jüngstes von drei Kindern geboren. Beide Eltern waren HIV-positiv, sein Vater verstarb 2001. Glücklicherweise blieb Mao selbst vom Virus verschont. Nach dem Tod des Vaters konnte seine Mutter die Familie zunächst noch mit ihrer Arbeit in einer Bekleidungsfabrik unterstützen, und sie lebten in einer kleinen Hütte im zentralen Armenviertel von Phnom Penh. Im Jahr 2007 wurde das gesamte Viertel allerdings an den nördlichen Stadtrand umgesiedelt, und Maos Mutter verlor ihren Arbeitsplatz, da sich ihr Gesundheitszustand zusehends verschlechterte. Sie versuchte zunächst, die Familie durch Gelegenheitsarbeiten zu ernähren und nahm jede Arbeit an, die sie finden konnte, sei es auf Baustellen oder als Tellerwäscherin. Doch die Situation verschlimmerte sich weiter, bis schließlich die lokalen Behörden eingriffen und Mao im Dezember 2007 im Kinderdorf der Kinderhilfe Kambodscha aufgenommen wurde.  

 

Mit acht Jahren wurde Mao in die erste Klasse eingeschult, da er bis dahin noch nie eine Schule besucht hatte. Er fühlte sich im Kinderdorf und in der Schule sehr wohl. Nach der 9. Klasse absolvierte er bei Don Bosco eine zweijährige Ausbildung zum Automechaniker, die er 2019 erfolgreich abschloss und fand eine Anstellung in einer Werkstatt am Stadtrand von Phnom Penh. Kurz nach seinem Ausbildungsabschluss erlag seine Mutter leider den Folgen ihrer Krankheit.  

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